Balu
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Der kleine Große mit dem unsicheren Blick hat seine Fahrt ina neue Leben gemeistert. Jetzt kommt er erstmal in aller Ruhe auf der Pflegestelle an. Wir berichten wie es mit dem Süßen weitergeht.
Berichte der Pflegestelle
„Balu ist ein superlieber, herzensguter Hund“, sagt sein Pflegefrauchen spontan über diesen
bildschönen Maremmano-Mix mit den Bernstein-Augen. Obwohl der Rüde „schon“ gut ein
Jahr alt war, als er aus den Verschlägen eines als besonders brutal bekannten Schäfers befreit
wurde und auf eine Pflegestelle reisen konnte, hat er sich niemals unberechenbar oder gar
aggressiv gezeigt. Das beweist einmal mehr, dass sich jeder Hund – auch Vertreter
anspruchsvollerer Rassen – bei engagierten Menschen gut einleben kann.
Als Balu bei seiner Pflegestelle ankam, wirkte er sehr eingeschüchtert und zurückhaltend. Er
kannte ja nichts, nicht einmal eine Treppe. „Zwei bis drei Wochen hat er uns und seine
Umgebung nur beobachtet“, erzählt sein Pflegefrauchen. „Der Aufenthalt im Haus war für ihn
purer Stress. Jeder Schritt schien ihn Überwindung zu kosten, und wir haben ihn oft
motivieren und manchmal sanft bugsieren müssen.“
Sehr geholfen haben ihm beim Eingewöhnen die beiden eigenen Hunde der Pflegestelle, eine
Hündin und ein Rüde (ebenfalls beide kastriert). Ganz allmählich fing Balu an, mit ihnen im
Garten zu spielen. Und eines Tages wagte er es auch, aus dem Grundstück herauszugehen und
die ersten Spaziergänge mitzumachen. Besonders zu seinem Pflegefrauchen hat er
mittlerweile vollstes Vertrauen aufgebaut. In ihrer Gegenwart meistert er auch neue
Situationen, in denen er grundsätzlich erst einmal vorsichtigist.
Ansonsten aber ist Balu ein fröhlicher, unbeschwerter Hund – manchmal ein bisschen
ungestüm, was man aber ggf. mit einem „Nein“ sofort stoppen kann. „Er ist ein hochsensibler
Hund, der es immer gut machen will“, schwärmt sein Pflegefrauchen. „Aber es steckt auch
die Eigenständigkeit der Maremmani in ihm. Deshalb ist Hundeschule eher nicht sein Ding.
Kommandos werden ungern auf der Stelle befolgt. Aber er kommt immer freudig angelaufen,
wenn er mich sieht.“
Als Herdenschutzhund-Mix ist Balu bei jedem Wetter am liebsten den ganzen Tagüber
draußen oder in einem Unterstand. Wenn fremde Menschen ans Grundstück kommen, meldet
er das, er ist aber kein Kläffer. Auch das ist ganz typisch für die souveränen, gelassenen
Maremmani.
Für Balu wünschen wir uns ein Zuhause, zu dem ein eingezäuntes Grundstück gehört, das er
als sein Territorium betrachten darf. Wichtig sind für Balu selbstsichere Menschen, die ein
„Ich hab` alles im Griff“ ausstrahlen. „Er braucht auch sportlich ausbalancierte Leute“, betont
sein Pflegefrauchen. „Er ist brav, aber wenn er mal übermütig wird und seine Freude zum Ausdruck bringt, muss man ihn halten können.“ Stundenlange Spaziergänge muss er nicht haben.
Einen Ersthund, an dem er sich orientieren und mit dem er spielen kann wäre hilfreich allerdings nicht notwendig.
Seine Familie, sprich: seine Herde, bedeutet ihm die ganze Welt.