Wilma

Liebes Team von Hundehilfe-Mariechen,

heute, genau vor einer Woche, haben wir unsere Wilma verabschiedet. Fast auf den Tag genau einen Monat vor ihrem 15. Geburtstag. Am Ende waren es einfach zu viele Baustellen; ihr Körper aufgezehrt und der Krebs übermächtig. Trotz der eindeutigen Diagnosen haben wir nicht damit gerechnet, dass nun doch alles so schnell gehen würde. Leider viel zu schnell. Sie ist am Donnerstag friedlich hier zuhause eingeschlafen. Wir hoffen, dass wir sie vor schlimmerem bewahrt und die richtige Entscheidung für unsere Oma getroffen haben. Der Kopf (und unsere Tierärztin) sagen JA, aber unser Herz ist so schwer. Wir fühlen uns schrecklich, weil sie bis zum Schluss so wach und mit allen Sinnen interessiert war. Voller Vertrauen. Ahnungslos, dass wir in den letzten Tagen vor unserem Abschied alles zum letzten Mal gemacht haben. Und auch wenn Wilma eine echte Herausforderung für uns war und uns oft an unsere Grenzen gebracht hat – wir hätten ihr so gerne mehr Zeit geschenkt. Wilma war schon ein echter Charakter, mit ungezählten Ecken und Kanten. Es stand nicht nur Wilma dran, es war auch eine echte Wilma drin! Ihr Name war Programm. Alles irgendwie groß – diese zauberhaften Ohren, ihre Pfoten, die unverkennbare Stimme. Immer präsent. Immer vorne. Ganz nach dem Motto: Wo ich stehe, steht kein(e) andere(r)! Unnachgiebig. Unerschütterlich. Aber es gab auch die Momente in denen sie plötzlich ganz weich und zärtlich werden konnte. Bis zum Schluss hat sie den Kontakt zu Welpen und jungen Hunden geliebt. Sonst oft sehr körperlich und manchmal etwas „grobmotorisch“ ;-), wurde sie dann ganz behutsam, hat sich klein gemacht und den Nachwuchs angeflirtet. Zum Dahinschmelzen! Es gab so viele Momente in denen wir über unsere Omi geschmunzelt haben. Wenn Sie sich, wie noch vor wenigen Tagen, voller Genuss spontan minutenlang in der sonnenwarmen Wiese gewälzt hat. Oder nach dem Füttern plötzlich ihren Picard zum Spiel aufgefordert hat und auf ihre alten Tage zum Toben aufgelegt war. Empörtes Gebell, wenn er sich nicht überreden lassen wollte. Der tiefe Blick in meine Augen, wenn sie noch kein Betthupferl bekommen hatte. Sie war schon eine Marke! Während ich hier sitze und dies schreibe, lausche ich darauf, ob ich ihre Schritte höre. Aber es bleibt still. Sie kommt nicht mehr, um zu schauen, wohin ich gegangen bin. Wilma ist nicht mehr hier. Sie fehlt so sehr und wir sind unsagbar traurig. Gerade weil sie so viel Raum in unserem Leben eingenommen hat, ist die Lücke riesig, die wir fühlen seit sie fort ist. Aber wir sind auch sehr froh, dass wir sie eine Zeit lang verwöhnen durften! Oft haben wir uns in den letzten Jahren gefragt, wie ihre Lebensumstände in Italien wohl gewesen sind. Was hat sie erlebt? Wie hat sie die ersten Jahre ihres Lebens verbracht? Leider wussten wir so wenig. Umso mehr wünschen wir uns, dass sie die Zeit hier bei uns geniessen konnte und wir ihr noch ein paar schöne Jahre schenken durften. Wir wünschen uns für Wilma, dass sie ihre Reise über die Regenbogenbrücke mit einem Koffer vollgepackt mit schönen Erinnerungen angetreten hat. Danke an euch, dass ihr uns zusammengebracht habt! Herzliche Grüße aus Dortmund, Christiane und Familie