Ein Tag – eine ganz besondere Widmung

Man könnte meinen, es sind ja nur zwei kleine Wörter und doch sind es jene beiden kleinen Wörter, die eine glückliche und leider auch eine traurige Geschichte mit sich bringen.
Eine Geschichte, die zu seiner Geschichte geworden ist, einen ganz besonderen Hund, der für Zig Artgenossen steht, deren Schicksal es ist, leider am falschen Ort geboren zu sein.
Eine Geschichte über RUBEN und seine Mutter DIANA.
Eine Geschichte die uns jeden Tag fühlen lässt, wie gnadenlos Menschen sein können – die Angst, Zorn sogar Hass in uns auslöst, die uns ohnmächtig werden lässt vor Wut und Trauer….
Im Gegenzug ist die Geschichte jedoch eng verbunden mit unbeschreiblichen Glücksmomenten, mit Dankbarkeit, viel Hoffnung und vor allen mit einer Grenzenlosen Liebe.
Wie schnell sich „Ein Tag“ im Leben ändern kann, haben wir in diesem Jahr miterleben können.

Es war der 5. Januar als ich voller Freude auf der Facebookseite Mariechens die glücklichen Fellnasen sah, die Dank der grandiosen Weihnachts-Spendenaktion vielleicht zum ersten Mal in Ihrem Leben in einem warmen Körbchen gesessen haben. Ihre Blicke sprachen Bände! Wie geborgen müssen Sie sich in dieser Zeit schon gefühlt haben!? Es war so schön jede einzelne Fellnase dort sitzen zu sehen und die lieben Kommentare zu lesen.

Doch dann kam Ruben – es raubte mir den Atem, die Tränen liefen als ich las, was geschrieben stand…..
Ruben – ein Segugi, der nur eine Nacht in seinem Körbchen verbringen durfte, dann holte ihn der Jäger am nächsten Tag wieder zu sich.
Chiara schrieb dazu, dass man leider nicht ihn, dafür aber seine Mama vor den grausamen Jäger beschützen konnte.

Ich konnte es nicht fassen in die flehenden, traurigen Augen von Ruben zu blicken. Sein Blick traf mich durch und durch – Ruben, für mich ein Seelenhund! Dessen Körper bis auf Haut und Knochen abgemagert und jede einzelne Rippe präsent ist! Ihn so zu sehen und zu wissen, dass er wieder in den grausamen Fängen dieses Jägers ist, einen Jäger der Hunde unsagbar grausam behandelt, der es zulässt, ihnen ohne unzureichende Versorgung alles abzuverlangen , so dass sie nur noch ein Schatten Ihrer selbst sind, sich nicht darum schert, dass sie ein Leben unter unvorstellbaren grausamen Bedingungen fristen müssen, ein Leben begleitet von Hunger, Angst, Kälte – wollte ich nicht akzeptieren.

Zu wissen, dass Ruben sein Körbchen nur eine Nacht lang genießen durfte, brach mir das Herz. Was muss in Ruben vorgegangen sein – „Ein Tag“ ein geborgenes Leben zu LEBEN mit liebevollen Menschen, warmen Worten, zärtlichen Streicheleinheiten und dann –

„Ein Tag“ später wieder in den Fängen dieses Jägers!

Am späten Abend noch schrieb ich Diana eine Email mit der Bitte und Frage, ob man etwas tun kann um Ruben vom Jäger wegzuholen.

„Ein Tag“ darauf rief mich Diana gleich morgens an. Doch Ihre Antwort auf meine Frage war niederschmetternd. Chiara hatte bereits alles versucht, um den Jäger davon zu überzeugen ihr Ruben zu überlassen. Doch dieser fühlte sich dadurch anscheinend nur noch mehr bestärkt mächtiger zu sein, als Chiara, die Tierschützerin, die alles gab um ihn Ruben abzuringen. Utopisch waren seine Forderungen, die den Hintergrund hatten, Ruben sowieso nicht abgeben zu wollen und so musste Chiara Ruben leider gehen lassen…….

Die einzige Hoffnung die uns blieb war, dass wir wussten, Chiara bleibt an den Jäger dran und Ruben somit vielleicht noch eine zweite Chance bekommt!

Diana hat uns von Diana, Rubens Mama erzählt. Sie schickte uns ein Video, in dem wir eine verängstigte Hündin sahen, die vibrierend in der Ecke stand und nicht wusste, mit den Streicheleinheiten von Chiara umzugehen. Angespannt vor Angst stand die arme Hündin da, nur ihre lieben Augen blickten hin und her.

In diesem Moment stand für uns fest, wir müssen Diana zu uns holen! Uns sollte die Chance verwehrt sein, Ruben raus zu bekommen. Uns sollte aber nicht die Möglichkeit genommen werden, seine Mama zu uns zu holen. Wir bekamen Bescheid, dass wir Diana am 18. Februar in Würzburg empfangen dürfen.

Während wir auf den Tag warteten, waren wir in Gedanken stets bei Ruben. Jede Nacht wurde ich wach, seine traurigen Augen gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich bat den lieben Gott Ruben zu helfen. Doch leider verging Tag um Tag ohne positive Nachricht und somit blieb wieder nur die Hoffnung….

Dann kam der 18. Februar! Endlich, wir durften unsere Diana in Würzburg holen.

Wir warteten mit weiteren ganz tollen Familien sehnlichst auf die Neuankömmlinge Artù, Bamba und auf unsere Diana. Es waren solche Glücksmomente, die kaum in Worte zu fassen sind.

Unsere Diana wurde von Judith (an dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an die beiden Judith und Jochen von Corda Viventis für den tollen Transport) zu uns ins Auto gebracht. In diesem Moment konnte man das Ausmaß erahnen, was die Kleine hinter sich hatte. Judith meinte, man habe ihr die Seele gebrochen! Ein Stich mitten ins Herz!

Aber das sollte nicht der letzte sein – an diesen Tag!

 

Die traurige Nachricht die uns kurz darauf ereilte war, Ruben ist gestorben!
Der Grund seines Todes UNFASSBAR
Diana schrieb Sie traue sich kaum es uns zu sagen; Ruben ist tot, der kleine sanfte Ruben ist erfroren. Er ist am 17. Februar, ein Tag bevor Diana zu uns kam erfroren! Der Jäger, der ihn abholte lies es geschehen, dass Ruben nach 3 Wochen enormer Angst und Hunger erfroren ist. Ruben, der sanfte Seelenhund! Er bedauerte lediglich, dass er sich nun einen neuen kaufen muss.

Für diese neue arme Hundeseele, die jetzt zu diesem Jäger kommt, ist es der Beginn eines fürchterlichen Martyriums, mit geringer Aussicht auf eine zweite Chance….

Ruben ist der Grund, dass wir seine Mama Diana, heute Lana bei uns haben!
Wir sahen Ruben und „ein Tag“ später, trat Lana in unser Leben.
Lana kam zu uns, aber „ein Tag“ zuvor ist ihr Bubi Ruben gestorben…….
Nur „ein Tag“ lag zwischen Kennen lernen und Gehen lassen müssen

Für Ruben ist das Martyrium vorbei, er ist gegangen, ist nun an einem besseren Ort. Aber seine Geschichte soll nicht unvergessen bleiben! Vielmehr soll sie uns daran erinnern, dass wir nie aufgeben dürfen Tierschutz zu leben.

Er hat uns auf eine ganz besondere Art und Weise berührt und Dank ihn hat seine Mama Glück, ein lebenswertes Leben zu leben.

Wir werden Dich lieber Ruben stets in unseren Herzen tragen und hoffen, dass Du erneut Herzen bewegst zu handeln, damit viele Deiner Hundekumpels eine zweite Chance bekommen!

Dir lieber Ruben wünschen wir alles Liebe, wir wünschen Dir ein schönes Leben im Hundehimmel und ein warmes Körbchen, dass mehr als nur „ein Tag“ für dich bereit steht! Schau ab und an bei uns und Deiner Mama vorbei!

In diesem Sinne nochmal herzlichen Dank an Alle, die sich jeden Tag erneut für das Schicksal der armen Hundeseelen sowohl vor Ort in Italien und hier in Deutschland einsetzen!

Die jeden Tag erneut dafür kämpfen, trotz harter Rückschläge sich dennoch nicht davon abschrecken lassen, damit ganz viele Fellnasen wieder glücklich werden und eine zweite Chance erhalten!

 

In Memory an eine ganz große Hundepersönlichkeit – RUBEN