Und wieder ist ein Jahr mit vielen Ereignissen zu Ende gegangen – Klimawandel, Kriege und die verbreitete Herzlosigkeit derer, die in Wohlstand leben, erzeugen weltweit auch unendliches Tierleid. Um so mehr gilt es, sich an den leuchtenden Augen derer zu erfreuen, deren Leben wir auch in 2024 verändern konnten – Mensch wie Hund.
Insgesamt brachte unser Verein Hundehilfe Mariechen im Jahr 2024 mit 11 eigenen Transporten 217 Hunde aus unseren Auffangstationen in der Toskana und Kampanien nach Deutschland in die Geborgenheit von Frauchen, Herrchen und Familien. Auch aus Sardinien vermittelten wir wieder erfolgreich Hunde und holten 44 Hunde mit 14 Corda Viventis Transporten zu uns nach Deutschland.
Nachdem wir in 2023 unseren Aktionsradius nach Sardinien ausdehnten, erweiterten wir ihn in 2024 noch um mehr als 1000 km. Es erreichte uns ein Hilferuf aus einem völlig überfüllten Tierheim im Süden Spaniens, in dem Hunde aufgenommen werden, die sonst in Tötungsstationen landen würden. Wie in Italien sind auch in Spanien Jagdhunde nichts wert und werden nach der Jagdsaison weggeworfen oder umgebracht; die Tierheime sind entsprechend voll. Daher haben wir seit dem Sommer 2024 auch einige wenige Jagdhunde – vorwiegend Podencos – aus Spanien in unserer Vermittlung; zwei davon kamen auf 2 Transporten den 3000 km langen Weg von Los Barrios nach Deutschland. Insgesamt machten sich also in 2024 263 Fellnasen auf den Weg in ein neues Zuhause.
Unser Pfotenexpress bekommt immer mehr Fußabdrücke unserer Fellnasen, die uns auf der Reise begleiten; mittlerweile sind schon 189 Pfoten unserer Schützlinge verewigt. Es ist aber noch genug freie Fläche vorhanden und so können nach wie vor kleine Pfoten à 50 und große Pfoten à 100 Euro erstanden werden. Eine Überweisung mit den Stichworten „Pfote Hundename“ genügt.
Unser Verein würde nicht überleben ohne Spenden – Geld, Futter, Material. Auch 2024 erhielten wir großzügige Futterspenden der Firma Josera (5 x 700 kg), die mit unserem Pfotenexpress abgeholt und dann alsbald nach Italien transportiert wurden. Unseren Dank drücken wir gerne dauerhaft mit einer Werbung auf dem Pfotenexpress aus.
Verschiedene Aktionen, die unsere unermüdlichen Helfer*innen organisieren, bringen immer wieder großzügige Geldspenden für unsere Fellnasen. In diesem Jahr gab es über das Jahr verteilt 7 Eintagesauktionen auf WhatsApp beginnend am Valentinstag und endend mit den Weihnachtsauktionen im Rahmen des Adventskalenders. An allen Tagen wurde auf die unterschiedlichsten Objekte geboten: vom selbst Gehäkelten, Gesägten, Gemalten über Tassen, Hundebetten, Spielzeug war für jeden Bedarf und Wunsch etwas dabei.
So kam übers Jahr ein 5stelliger Betrag für unsere Hunde zusammen. Wir sind dankbar und freuen uns riesig über so viele Unterstützer*innen unserer Arbeit. Und die Auktionstage sind immer für alle ein kleines Spektakel, das einfach so richtig Spaß macht.
Auch mit Infoständen waren wir aktiv. So präsentierten wir unseren Verein beim Tierschutztag in der Umweltstation Würzburg mit einem Stand und brachten unsere Artikel an Frau, Mann und Hund. Im selben Rahmen fand ein Dogdating statt, bei dem einige unserer Hunde auf Pflegestellen teilnahmen, um eine Chance auf eine Für-Immer-Familie nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
Bei Kölle Zoo und Fressnapf durften wir bei den jeweiligen Kartenaktionen unterm Jahr, bzw. zu Weihnachten Wünsche für unsere Hunde auslegen, auch da kam einiges an Sachspenden zusammen, die mit den nächsten Transporten nach Italien gefahren werden.
Im Frühjahr fanden sich 14 Mariechen zum 4. Arbeitseinsatz in Brunellas Rifugio in Sarteano zusammen. Alte Hütten und Unterstände wurden abgerissen und Zäune errichtet, so dass 4 neue Areale für die Hunde entstanden, in denen dann noch Hundehütten gebaut wurden.
Ganz in Brunellas Nähe konnte Monia mit großem finanziellem Aufwand ein stillgelegtes Tierheim erwerben; dann musste nach den neuen Maßgaben der italienischen Veterinärbehörden renoviert werden: das war nicht nur finanziell für Monia eine hohe Investition, die wir unterstützt haben, sondern im Lichte der vielen Vorgaben – bis hin zur Farbe der Wellblechdächer – wurde die Geduld aller Beteiligten auf eine harte Probe gestellt. Das Rifugio ist klein, aber es entspricht – zum Jahreswechsel von den Behörden offiziell abgesegnet – allen aktuellen italienischen Vorschriften, die notwendig sind, um Hunde ins Ausland vermitteln zu dürfen. Zusammen mit Monia und ihren Helfern sind wir glücklich über diesen Erfolg.
Nachdem dieses Jahr bei Mariechens wieder Vorstandswahlen anstanden, fand die Mitgliederversammlung am 21.04.2024 in Waldbüttelbrunn bei Würzburg statt. Die 1. Vorsitzende Andrea Kübler und der Schatzmeister Joachim Schwabe kandidierten wieder und wurden im Amt bestätigt. Neu hinzu kam als 2. Vorsitzende Steffi Böhner.
Es ist uns Mariechens immer wichtig, nicht nur Hunde in ein geborgenes Zuhause zu bringen, sondern auch die Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu pflegen. So sind die Stammtische in Würzburg und Landau in der Pfalz mittlerweile gut etabliert und finden regelmäßig statt – ein Stammtisch in Oberfranken wird derzeit organisiert. Gerne unterstützen wir über unsere WhatsApp Chats entsprechende Initiativen.
Im Sommer erreichte uns dann erneut ein Hilferuf aus Süditalien von Giusy und Vincenzo. Das Sanitario, das so wichtig ist, um zu verhindern, dass Hunde in die Massentierheime (Canile Lager) abgeschoben werden, wurde geschlossen. Allen darin lebenden Hunden drohte die Endstation eines Canile Lager. Unsere Vermittler*innen legten sich ins Zeug und mit der Mobilisierung sämtlicher Kräfte schafften wir es, dass die meisten Hunde ausreisten, und die jetzt verbliebenen in eine Pension umziehen können; dieser Umzug findet aktuell statt.
Traditionell fand am ersten Wochenende im Oktober unsere Mariechen-Wanderung statt. Dieses Mal trafen wir uns in der Hersbrucker Schweiz. Den 7 km langen Rundweg bewältigten 45 Menschen und gut 48 Hunde mit viel Spaß. Trotz durchwachsenen Wetters war es wieder ein schönes Erlebnis, so vielen Mariechen auf einem Fleck zu begegnen. Nach der Wanderung gab es ein gemütliches Essen im Gasthof.
Mitte November ging unser Mariechen-Kalender an den Start. Dieses Jahr stand er unter dem Motto „Das Glück beginnt mit einer feuchten Nase“. Wir bedanken uns bei unseren Mariechens für die tollen Bilder und der Firma WD GmbH – Werbung & Design für den Druck – und bei Steffi und Flo fürs Erstellen. Auch da galt wie immer: Mariechens machen‘s möglich.
Die Aktion „Weihnachtswunder ohne Schuhkarton“ fand wie in den Vorjahren statt. Viele virtuelle Päckchen in verschiedenen Größen wurden gepackt, um gezielt unsere verschiedenen Projekte zu unterstützen: Futter, Medikamente, Parasitenschutz, tierärztliche Versorgung uvm.
Ab dem 1. Dezember hieß es wieder Vorhang auf für den HHM-Adventskalender. Jeden Tag etwas Besinnliches, Informatives oder Lustiges und jeden Mittwoch und am Wochenende eine kleine Auktion: ein rundum gelungener Begleiter in der Adventszeit, der von den Mariechens und Freunden wieder sehr gut angenommen wurde; über 100 Teilnehmer*innen zählte der entsprechende Chat. Vielen Dank an alle Ersteigerer*innen, und Danke an das Organisationsteam für dieses wunderbare 24-Tage-Weihnachtsgeschenk.
Auch bei der nun schon zum 4. Mal organisierten Wichtelaktion beschenkten sich die teilnehmenden Mariechen wieder gegenseitig mit Päckchen für Hund und Mensch. Hier konnte außer dem Spaß und der Spannung – wer schickt denn jetzt wem was – wieder einige Euros für die Hunde gesammelt werden, die noch kein Zuhause unter dem Weihnachtsbaum haben. Und somit war es ein Erfolg auf der ganzen Linie! Danke an unsere neue Wichtelfee, die dafür sorgte, dass diese Tradition am Leben bleibt.
Ein Verein wie unserer wäre aber nichts ohne die vielen helfenden Hände, ob als Vermittler*innen, Fahrer*innen, Vorstand, Handwerker*innen, Pflegestellen oder sonstige Unterstützer*innen, und natürlich alle Adoptanten und Mariechens, die uns immer wieder mit Spenden unterstützen und alle, die einfach da sind, wenn man sie braucht. Wir sind immer wieder überwältigt von der Großzügigkeit all derer, denen unser Verein am Herzen liegt.
Deswegen geht ein Riesendankeschön an alle, die sich Mariechen verbunden fühlen und uns entsprechend ihren Möglichkeiten unterstützen.
Und so gehen wir voller Elan, ins neue Jahr, sind voller Tatendrang und freuen uns über alle, die dabei sind und uns weiterhin zur Seite stehen und auch über die, die neu dazu kommen.
Andrea, Steffi, Joachim
(Vorstand HHM)